Ganz klassisch sollte es im Sommer mit dem Auto ans Meer gehen. Nach meinen positiven Erfahrungen mit einem Tages-, Wochenendtrip und Weihnachtsbesuch wollten wir es mit dem Stromer nach Dänemark wagen.

Zwei verschiedene Häuschen hatten wir gebucht und alle Teilstrecken erschienen sogar ohne Zwischenladung machbar. Also perfekte Voraussetzungen für eine entspannte Anreisen. Ein bisschen Sorge bereitete uns die Größe des Kofferraums, den wir an Weihnachten schon fast gesprengt hatten, aber sparsam packen ist ja durchaus auch eine Tugend.

Blieben als nur noch zwei Fragen zu klären:

  • Wie können wir möglichst günstig laden?
  • Wo gibt es Ladepunkte in der Nähe der Wohnungen?

Schnell war geklärt, dass die Shell Recharge App auch in Dänemark funktioniert. Auch über Plugsurfing sollte das Laden funktioniert. Allerdings waren die Preise doch eine ganze Ecke höher als in Deutschland. Vom Konzept her sicherlich eines der größten Unterschiede zum Verbrenner, wo ja an der Tankstelle „alle“ immer das gleiche bezahlen. Aber es musste ja auch dänische Anbieter geben, die vielleicht bessere Konditionen boten? Eine kurze Recherche später fand ich den Anbieter Clever, der in Dänemark weit verbreitet ist und auch eine Anmeldung für Deutsche zulässt. Das funktionierte auch durchweg problemlos und der Preisunterschied war so groß, dass sich das einmalige Anmelden auf jeden Fall gelohnt hat.

Während das erste Ferienhaus uns mit einem freundlichen Sticker begrüßte, dass wir auf keinen Fall am Haus laden sollten ;-), zeigte ein Blick in die App, dass es eine öffentliche Ladesäule keine 300m vom Haus entfernt an der Strandpromenade gab. Besser geht’s fast nicht. Kniffliger wurde die Situation bei der zweiten Unterkunft. Idyllisch gelegen auf einem Bauernhof war die nächste AC Station gute 5km entfernt. Also nicht wirklich eine Option. Darüber hinaus sind DC Ladesäulen gänzlicher Mangel im Norden von Hovedstaden. Wir beschlossen also auf der Anreise einen Stopp an der einzigen DC Säule der Region in Hillerod um genug Strom für die Tagesausflüge vor Ort zu laden. Es kam wie es kommen musste – die Station war natürlich besetzt. Blieb also nur der letzte Notanker – laden am Ferienhaus. Im Gegensatz zu ersten Unterkunft war unser Host Jesper super aufgeschlossen und wir konnten das Auto direkt neben dem Haus auf der Weide anstecken. Das klappte dann auch problemlos und nach 1,5 Tagen/Nächten war das Auto randvoll. Da die Scheune vollgepackt mit Solarpanels ist, luden wir sogar noch mit gutem Gewissen.

Auf der Rückfahrt hätte das Fährterminal in Fehmarn wohl sogar eine Lädesäule gehabt – mal eine richtig gute Idee um die Wartezeit zu nutzen. Da wir ja aber aus Dänemark kamen und der Akku so oder so reichte, mussten wir noch nicht einmal dieses Angebot nutzen.

In der Summe habe wir also auch im Ausland praktisch nur gute Erfahrungen gemacht mit dem E-Auto, auch wenn man hier oder da auch mal ein wenig kreativ sein muss.

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