Nach drei schönen Törns auf der Ostsee sollte es dieses Jahr ein Pfingsten unter Segeln geben. Keine komplette Woche zu Chartern gestaltet sich ja meist etwas schwierig, aber auf dem Schweriner See wars ohne Pobleme möglich und so stand das Ziel schnell fest.
Generell finden sich recht wenige Törnberichte und Chartermöglichkeiten für den Schweriner See. Es scheint doch eher ein Revier zu sein, was von Eignern und Vereinen besegelt wird. Aber bei „Segelbootcharter Schwerin“ wurden wir mit einer Scandinavia 27 fündig und es gab auch gleich erste Ideen für einen möglichen Törnverlauf dazu.
Nach einer freundlichen und gründlichen Einweisung ging es am Freitag bei strahlendem Sonnenschein vom Schweriner Yacht Club (kein klassischer Hafen für eine Übernachtung – wir waren die einzige Yacht & Untiefe vor dem Hafen beachten) aus los. Nach einer Umrundung von Kaninchenwerder (verlockend zum Anlegen, was wir aber diesmal nicht gemacht haben) nahmen wir Kurs gen Norden um mit gelegtem Mast den Paulsdamm zu passieren. Die Nacht verbrachten wir am Anleger des Campingplatz Seedorf (ruhig, aber weder Wasser und Strom am Steg und mit 5€/Person dafür doch etwas teuer – aber auch hier waren die einzige Yacht über Nacht). Am nächsten Tag ging es ganz in den Norden zum dortigen Fischer mit eigenem An
leger (leider war der Imbiss nur bis 16.00 Uhr geöffnet.) Für die kommende Nacht stand Ankern vor der Insel Lieps an. Mit hochgezogenem Schwert konnten wir trotz der Größe der Scandinavia dicht vor/an der Insel festmachen – die letzten fünf fehlenden Meter ging es dann zu Fuß durchs Wasser. Das Anlegerbier auf der unbewohnten Insel und die Idylle am Abend waren definitiv das Highlight des Törns. Am nächsten Tag ging es bei Sonnenschein pur aber etwas weniger Wind zurück in Richtung Schwerin – diesmal an den Gastanleger des Schweriner Segelvereins mit direktem Blick auf das Schloss (direkt am Steg war es nachts nicht so unruhig wie befürchtet und der Blick entschädigt sowie für alles / Strom gab es direkt am Anleger aber dafür kein Wasser). Am nächsten Tag war es dann nur noch ein kurzer Schlenker zurück in den Heimathafen
In Erinnerung bleibt ein super schönes Segelrevier – insbesondere der weniger besegelte
Außensee und das Ankern vor Lieps lohnt sich. Die Scandinavia 27 fühlt sich tendenziell ein wenig zu groß für das Revier an, bietet dafür aber natürlich sehr viel Komfort (eine gute möglich Alternative wäre wohl ein 20er Jollenkreuzer). Vom Zeitraum waren drei volle Segeltage ideal – aber auch bei einem vierten oder fünften wird einem nicht langweilig.