Nach zwei Jahren lief Julias Vertrag bei O2 aus. Ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in die Welt der Smartphones. Schnell war ein passender Vertrag bei Smartmobil.de gefunden – 100 Freiminuten, 100 SMS, 200MB Daten, Vodafonenetz und ein „kostenloses“ Einsteigersmartphone – das hörte sich nach einem guten Deal an.
Schnell das Formular ausgefüllt und die Vorfreude auf das neue Handy konnte sich einstellen.
Aber zu früh gefreut. Am nächsten Tag teilte Smartmobil mit:
leider können wir deinen Antrag für die gewünschte smartmobil.de Karte nicht annehmen.
Zur Erklärung:
Wir haben deinen Antrag nach unseren internen Kriterien geprüft und müssen ihn in diesem Fall leider ablehnen. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass wir dabei auf ein negatives Zahlungsverhalten schließen und bitten um Verständnis, dass wir die Gründe für unser Ablehnen nicht offen legen.Aus Datenschutzgründen haben wir deine Informationen sofort gelöscht und können somit nachträglich nicht mehr nachvollziehen, warum wir deinen Antrag ablehnen mussten. Das heißt aber nicht, dass du nicht ggf. einen Vertrag bei einem anderen Anbieter abschließen könntest.
Nach dem Erstaunen kam die Ursachenforschung: Am SCHUFA-Eintrag konnte es nicht liegen – da war alles ok. Auch ansonsten waren alle Rechnungen bezahlt. Eine freundliche und eine unfreundliche Nachfrage bei der Hotline ergaben auch nur eine Mauer des Schweigens.
Nun gut – wir fanden ein ähnliches Angebot bei „Deutschlandsim.de“. Auch hier flux das Formular ausgefüllt und – täglich grüßt das Murmeltier – am nächsten Tag ein ähnliches Ablehnungsschreiben wie zuvor. Ein Blick ins Impressum offenbarte, dass hinter beiden Firmen die Drillisch AG steckt.
Die logische Schlussfolgerung wäre ja eigentlich, dass man bei so einem Unternehmen auch nicht Kunde werden möchte – aber nun war mein Ehrgeiz gepackt und wir füllten das Formular noch einmal aus – diesmal mit der Adresse von Julias Eltern.
Am nächsten Morgen um 8:28 bekam Julia folgende Nachricht:
Du willst zu smartmobil.de wechseln? Das freut uns sehr. Mit unserem smarten Tarif für smarte Phones liegst du auf jeden Fall richtig.
Die alternative Adresse machte also den Unterschied. Da bleibt doch eigentlich nur der Schluß, dass hier Geoscoring angewendet wird, oder?
Kommentare
Owei, in was für ein Gebiet seid ihr denn da wieder gezogen? 🙂 Sozialer Brennpunkt? 😉
Aber ich sehe es auch als klaren Fall von Geoscoring… schon krass!