Nun bin ich mehr oder weniger, aber eigentlich ziemlich genau eine Woche wieder in Polen, und Teilnehmer eines Bilateralen  Austausch  Abkommens, wie ich in den letzten Tagen so schön gelernt habe. Um meine Erfahrungen für mich und für euch festzuhalten, werde ich wohl in Zukunft in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mal was von mir hören lassen.
Wenn ihr mal länger nichts von mir hört, dann hat das  vermutlich  vor allem einen Grund, ich lebe hier gerade auf Entzug, ich besitze nämlich kein Internet in meinem Wohnheim und ein Versuch mich einfach mal in die Lobby des gegenüberliegenden Hyatt Hotels zu setzten um dort kostenlos Internet zu schnorren ist leider kläglich gescheitert, auch wenn der Cocktail den ich getrunken habe sehr lecker war. Es ist schon ungewohnt nicht einfach den Laptop aufklappen zu können, und dann mal schnell mal eine Email verschicken zu können, bei Google was nachzuschlagen oder vielleicht doch mal per Skype ein paar Anrufe zu tätigen. Dafür lebt es sich sehr effektiv, denn wenn nun einer unter euch glaubt, ich hätte es geschafft in der letzten Woche gänzlich auf das Internet zu verzichten, der irrt, ich habe inzwischen diverse Orte gefunden, an denen mir kostenloses Internet zur Verfügung steht, und ich habe in der letzten Woche mehr Zeit in der BUW ( die  Universitätsbibliothek  von Warschau ) verbracht, als ich je in der ULB in Bonn gesessen habe, was aber auch daran liegen könnte, dass die immer noch umgebaut wird (? an die Bonner unter euch) . Zu dem gibt es hier in Warschau sehr schöne und vor allem reichlich  Cafés  mit gutem  Espresso  und mäßiger Internet  Verbindung.
Das Wohnheim in dem ich hier lebe, hat innerhalb der Warschau  Universität  den Status  Gästehaus, und so wohne ich hier mit keinem einzigen Polnischen Studenten zusammen, sondern viel mehr mit anderen Ausländischen  Studenten, wobei die meisten aus der ehemaligen UdSSR stammen und hier ihre Doktor Arbeiten schreiben, auf meinem Flur wohnt aber zum Beispiel auch ein Afrikanischen Forscher.
Ansonsten sind hier viele weitere Direktstipendiaten untergebracht und somit lebe ich hier nicht nur in einer Enklave der  ehemaligen  UdSSR. Da es in dem Haus hier leider keine Bar oder einen Gemeinschaftsraum gibt, ist der all abendliche Treffpunkt die Treppe im zweiten Stock wo ich die Möglichkeit bekomme mein Polnisch zu verbessern, da der gemeinsame Nenner der Sprachen entweder beim Englischen oder beim Polnischen liegt, und so verbessert sich mein Wortschatz Tag für Tag.
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Mein Zimmer habe ich inzwischen mit Hilfe der Schwedischen Botschaft mit ein wenig mit Farbe versehen, und ich fühle mich hier inzwischen richtig wohl. Es ist insgesamt ein schönes großes Zimmer mit einem eigenen Waschbecken und einer Art Wandschrank. Küche und Bad befinden sich auf dem Gang, aber zum Glück direkt neben meinem Zimmer. In den nächsten Tagen muss ich mich noch mal um meine Fenster kümmern, da diese vermutlich auch den 70er Jahren stammen und nicht mehr so wirklich dicht sind, und ich mich mal ein wenig  für den Winter rüsten muss.
(http://www.getdropbox.com/gallery/8567/1/Zimmer%20Polen?h=8eb9b7 )
Auch die Uni hat hier inzwischen angefangen und nachdem ich dann am Montag und Dienstag die Administrativen Hürden gemeistert hatte, konnte ich am Mittwoch dann richtig loslegen.
Da hier die Kursanmeldung elektronisch  funktioniert  hat die  Universität  leider einen sehr guten Überblick darüber wieviel Studenten an bestimmten Kursen interessiert sind, und somit haben sie mir gleich erst mal meine voraussichtlichen Lieblingskurs gestrichen ( History of  Economic Thought ) und so begann mein Tag am Mittwoch nach einer Ausgefallen Makro Vorlesung und einer privaten Stadtführung durch die Warschauer Altstadt mit Transnational Cooperations.
Der  Polnischen
Studentenausweises hat sich als Allzweckwaffe herausgestellt, durch einen integrierten RFID Chip kann ich mit ihm Kopieren, Bücher ausleihen, die  Bibliothek  betreten und mit ihm Busfahren, da die Monatskarte direkt auf ihn gebucht wird.
Das Wochenende
nun habe ich genutzt, um mich ein wenig in das Erasmus  Programm  einzuschleichen. Gemeinsam mit einem Haufen Deutschen und vielen anderen Erasmus Studenten ging es in das Land der 1000 Seen die Mazuren, ein wunderschönen Landstrich im Nord Osten von Polen, der zu dieser Jahreszeit  allerdings  doch eher zu den kälteren zählt. Im Grunde bestand das Wochenende aus viel gutem Polnischen Essen, einer Kanutour und den  allseits  bekannten Networking, rundherum ein gelungenes Wochenende, auf dem ich nicht nur die Chance hatte Land und Leute besser kennen zu lernen, sonder auch Polnische Kultur live erleben durfte.
(  http://www.getdropbox.com/gallery/8567/1/Mazuren?h=d64a23 )
Insgesamt geht es mir hier ziemlich gut, und ich fange an mich an der Erasmus Leben zu gewöhnen, bis auf eine paar Kleinigkeiten ist der Alltag gemeistert und nun geht es auf eine neues los um die Stadt und die Kulturen besser zu kennen zu lernen, und ich bin mir sicher das sich das Lohnen wird.

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